Dialysezugänge (Shuntchirurgie, Dialysekatheter-Anlage)

Die Nieren sind die Klärwerke unseres Körpers. Sie filtern und reinigen unser Blut und sorgen für die Ausscheidung von überschüssigen Stoffwechselprodukten. Arbeiten die Nieren nicht mehr wie sie sollen, droht der Mensch innerlich zu vergiften.

Menschen, die unter akuter oder chronischer Nierenschwäche leiden, müssen daher regelmäßig zur Blutwäsche, auch Dialyse genannt. Um das Blut waschen zu können, müssen große Mengen an Blut entnommen und später wieder zurückgegeben werden. Das gelingt nur mit Hilfe spezieller Gefäßzugänge.

Ein solcher Zugang wird geschaffen, in dem eine Verbindung zwischen einer Vene und einer Arterie hergestellt wird. Die Verbindung zwischen Vene und Arterie, Shunt genannt, gewährleistet den Zugang zu den Blutgefäßen. Meist wird der Shunt im Arm angelegt, um den Zugang für die spätere Dialyse einfach zu halten. In der Arterie herrscht ein höherer Blutdruck als in der Vene. Das führt dazu, dass die Vene ausgedehnt und die Venenwand dick wird. Durch diese Verdickung kann der Arzt die Vene bei der Dialyse später leichter punktieren.

Um eine Blutwäsche durchzuführen, wird dem Patienten mehrmals die Woche eine Kanüle in den Shunt gestochen und so das Blut entnommen. Die Operation, in der der Shunt eingesetzt wird, wird meistens in Lokalanästhesie durchgeführt und muss mindestens sechs Wochen vor der ersten Dialyse erfolgen. Denn nicht gleich nach dem Eingriff kann der künstliche Zugang genutzt werden. Die frisch aneinander genähte Vene und Arterie müssen erst noch „reifen“. Erst dann hat die Venenwand die erforderliche Dicke, um regelmäßig und gefahrlos punktiert zu werden.

Die Funktion des Shunts wird in der Regel vom behandelnden Dialysearzt überwacht. Sollten im weiteren Verlauf Probleme auftreten, wie beispielsweise eine Verengung im Bereich der Verbindungsstellen, können Folgeeingriffe erforderlich sein. Neben der Erstanlage von Shunts führen wir daher auch komplexe Revisionsoperationen durch – sofern erforderlich auch im Notfall bei Verschluss.

Gemeinsam mit der Klinik für Nieren-, Hochdruck- und Autoimmunerkrankungen haben wir ein Shuntzentrum gegründet, so dass eine hohe Spezialisierung unserer Klinik für die Anlage und Korrektur von Dialysezugängen besteht.