Blutgefäße und Herz bilden das Herz-Kreislauf-System. Dabei ist das Herz der Motor des gesamten Blutkreislaufs. Arterien transportieren das Blut vom Herzen in den Körper, wodurch Organe und Körpergewebe mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird. Zurück zum Herzen wird das Blut dann über die Venen transportiert. Ein ständiger Kreislauf, der unser Überleben sichert.
Erkrankt das Herz und/oder die Gefäße des Körpers wie Arterien und Venen, sind ein rechtzeitiges Erkennen der Krankheit sowie deren Behandlung besonders wichtig. Schwerpunktmäßig behandeln wir Erkrankungen wie Herzinsuffizienz, Koronare Herzkrankheit, Herzrhythmusstörungen, Herzklappenerkrankungen, entzündliche Herzerkrankungen sowie Gefäßerkrankungen wie die arterielle Verschlusskrankheit, die Arteriosklerose oder die Thrombose.
Für eine präzise Diagnosesicherung stehen uns verschiedene Verfahren der nicht-invasiven kardiologischen Funktionsdiagnostik zur Verfügung: alle unterschiedlichen Darstellungen der Echokardiographie, die Belastungsuntersuchung der Spiroergometrie, Belastungs- und Langzeit-EKG-Untersuchungen, Langzeit-Blutdruckmessungen sowie Kipptischuntersuchungen.
Bei der Koronaren Herzkrankheit, kurz KHK, sind die Herzkranzgefäße (Koronararterien) verengt, das Herz wird schlechter durchblutet und dadurch nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Diese Minderdurchblutung wird als Ischämie bezeichnet, weshalb die koronare Herzerkrankung auch ischämische Herzkrankheit genannt wird. Ursächlich für die Engstellen in den Gefäßen, sogenannte Stenosen, sind meist Kalkablagerungen an den Innenwänden der Herzkranzgefäße, die Arteriosklerose.
Die KHK ist weltweit die häufigste Herzerkrankung und bringt das Risiko eines späteren Herzinfarkts oder einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) mit sich.
Die Erkrankung entwickelt sich schleichend über Jahre. Sie macht sich erst dann bemerkbar, wenn die Verengungen in den Herzkranzgefäßen schon weit fortgeschritten sind. Dann ist die Angina Pectorismit Schmerzen und Druckgefühl im Brustbereich sowie Atemnot das Hauptsymptom. Der Schmerz tritt anfallsartig auf, oft infolge körperlicher Belastung, und kann bis in Arme, Schulter, Hals und Zähne ausstrahlen.
Der Verdacht auf Koronare Herzkrankheit kann mit Hilfe verschiedener Untersuchungsverfahren, die den Zustand der Herzkranzgefäße und das Ausmaß der Erkrankung beurteilen, bestätigt werden. Dazu zählen neben einem EKG (Elektrokardiogramm) in Ruhe und unter Belastung auch bildgebende Untersuchungen, wie MRT-, CT- oder Ultraschall (Echokardiographie) des Herzens. Rückschlüsse auf die Durchblutung des Herzens ermöglicht auch die Szintigraphie, ein nuklearmedizinisches Verfahren.
Die Notwendigkeit zur Herzkatheteruntersuchung besteht bei der koronaren Herzkrankeit immer dann, wenn trotz medikamentöser Behandlung die Beschwerden zunehmen. Mithilfe der Koronarangiographie können die Herzkranzgefäße dargestellt und Engstellen in den Gefäßen mit hoher Genauigkeit beurteilt werden. Dabei wird ein Katheter in die zum Herz führenden Arterien eingeführt, über den Katheter wird dann unter Röntgenkontrolle ein Kontrastmittel in die Herzkranzgefäße gespritzt, die Arterien werden einschließlich ihrer Nebenäste auf dem Röntgenbildschirm sichtbar gemacht. Geringe Veränderungen im Röntgenbild weisen auf ein fortgeschrittenes Stadium der KHK mit ausgedehnten Gefäßwandveränderungen hin.
Wird während der Herzkatheruntersuchung eine starke Gefäßverengung nachgewiesen, kann die KHK meist in gleicher Sitzung durch Aufweitung des verengten Gefäßes behandelt werden. Die perkutane transluminale Coronar-Angioplastie, kurz PTCA, in Form einer Ballonerweiterung (Ballondilatation) stellt ein mögliches Behandlungsverfahren dar. Hierbei wird der Katheter im Gefäß bis zur Engstelle vorgeschoben. Mit einem kleinen Ballon, der sich an der Spitze des Katheters befindet und aufgeblasen wird, wird die Gefäßengstelle dann aufgeweitet. Die Durchblutung ist wiederhergestellt. Häufig setzen wir während des Eingriffs noch eine Gefäßstütze, ein sogenannter Stent, ein, die das Blutgefäß dauerhaft offen hält. Der Stent verbleibt im Körper und wächst im Laufe der Zeit in die Arterienwand ein. Neben einfachen Metallstents sind heute auch weiterentwickelte, medikamentenbeschichtete Stents im Einsatz, freisetzenden Substanzen verhindern, dass sich das Blutgefäß erneut verengt.
Die Herzkatheteruntersuchung sowie die Kathetereingriffe führen wir in Kooperation mit der Klinik für Kardiologie und Internistische Gefäßmedizin am Standort Klinik am Eichert durch.
Nicht für alle Befunde stellt die PTCA jedoch das geeignete Behandlungsverfahren dar. Bei längeren Engstellen oder wenn alle drei Kranzarterien betroffen sind, kann die Bypass-Operation von Vorteil sein, bei der die betroffenen Herzkranzgefäße ersetzt werden.
Die Herzschwäche, die sogenannte Herzinsuffizienz, ist weit verbreitet. Bis zu zwei Millionen Deutsche leiden daran, die Häufigkeit steigt mit dem Alter.
Bei einer Herzinsuffizienz ist der Herzmuskel nicht mehr in der Lage, seiner Hauptaufgabe, der Pumpfunktion, nachzukommen. Der gesamte Körperorganismus wird folglich nur noch unzureichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Vor allem bei Belastung kann es zu Versorgungsengpässen kommen. Leistungsschwäche und Luftnot bei geringen Belastungen wie Treppensteigen sind daher oftmals erste Anzeichen für eine Herzinsuffizienz. Bei weit fortgeschrittener Herzschwäche sind die Betroffenen bei nahezu jeder Alltagsaktivität eingeschränkt, es kommt zu gesteigerter Müdigkeit. Herzschwäche ist allerdings keine eigenständige Krankheit, sondern Folge anderer Herzerkrankungen. Sie kann zum Beispiel durch Herzinfarkt, Herzmuskelentzündungen, Bluthochdruck, Herzklappenerkrankungen, Vorhofflimmern oder angeborene Herzfehler ausgelöst werden.
Abhängig vom zeitlichen Verlauf werden die akute und die chronische Herzinsuffizienz unterschieden. Bei der akuten Herzinsuffizienz leiden Betroffene unter starken und plötzlich auftretenden Beschwerden wie Luftnot und einem Druckgefühl auf der Brust. Verschlechtert sich hingegen die Leistungsfähigkeit des Herzens über Monate oder Jahre, liegt eine chronische Herzinsuffizienz vor. Die anfänglichen Symptome wie Luftnot, Schwellungen an den Füßen und Beinen sowie Leistungsschwäche werden oft zunächst gar nicht wahrgenommen.
Neben dem zeitlichen Verlauf spielen Lokalisation (Rechtsherz-, Linksherz- und Globalinsuffizienz), Entstehungsmechanismus (diastolische und systolische Herzinsuffizienz) und je nach Beschwerden der Schweregrad eine Rolle für die Einteilung.
Oft weist bereits eine körperliche Untersuchung durch den Arzt auf eine Herzinsuffizienz hin. Weiterführende Untersuchungen sind Bestimmung von Blutwerten, Ultraschall-Untersuchung des Herzens (Echokardiographie) zur Beurteilung von Herzstruktur- und Funktion, EKG zur Beurteilung der elektrischen Herzaktivität sowie Röntgen-Untersuchung des Brustkorbs. Ist weiter eine Herzkatheter-Untersuchung zur Beurteilung von Durchblutungsstörungen an den Herzkranzgefäßen erforderlich, erfolgt diese in Kooperation mit der Klinik für Kardiologie am Standort Klinik am Eichert. Die Herzkatheter-Untersuchung gibt Aufschluss über die Ursache der Herzschwäche.
Eine akute Herzschwäche ist ein medizinischer Notfall, der sofort behandelt werden muss. Im Anschluss steht die Ursache der akuten Herzinsuffizienz bei der Therapie im Vordergrund.
Die Therapie der chronischen Herzinsuffizienz beruht auf verschiedenen Säulen. Auch hier stehen die Behandlung der auslösenden Grunderkrankung des Herzens und die Reduktion von Risikofaktoren wie Gewichtsabnahme bei Übergewicht, Ernährungsumstellung oder regelmäßige körperliche Bewegung im Vordergrund. Bestimmte Medikamente, zum Beispiel ACE-Hemmer, Betablocker oder Diuretika, können das Herz entlasten und den Krankheitsverlauf günstig beeinflussen. Einige Patienten profitieren auch von einem Herzschrittmacher, der darauf abzielt, Herzrhythmusstörungen bei Herzschwäche zu vermeiden, oder von einem implantierbaren Defibrillator.
Hartnäckige Herzrhythmusstörungen lassen sich auch mit einem speziellen kathetergestützen Verfahren, einer sogenannten Katheter-Ablation, beheben. Besteht eine koronare Herzkrankheit (KHK), die sich in Durchblutungsstörungen des Herzmuskels zeigt, können verengte Herzkranzarterien eventuell mit einem Ballonkatheter aufgedehnt (PTCA) und mit einer Gefäßstütze, einem sogenannten Stent, offen gehalten werden. Diese Eingriffe führen wir in Kooperation mit der Klinik für Kardiologie am Standort Klinik am Eichert durch.
Herzklappenfehler können oft operiert werden. Die Operation erfolgt an einer der kooperierenden Herzchirurgien in der Region.
Patienten mit fortgeschrittener Herzinsuffizienz bieten wir in unserer Klinik eine palliative Versorgung. Sie umfasst insbesondere eine Linderung der Symptome wie Atemnot, Erschöpfung in Folge der Erkrankung, Übel- und Appetitlosigkeit oder Schmerz. Im Vordergrund stehen nicht eine Lebensverlängerung, sondern die Lebensqualität und die Selbstbestimmung des Patienten durch lindernde Maßnahmen weitestgehend zu erhalten. Auch Zuwendung und Nähe sind Ziel der palliativmedizinischen Behandlung.
Wenn bei einer permanenten Herzschwäche sämtliche Behandlungsmethoden wie eine medikamentöse Therapie, das Einsetzen eines Schrittmachers oder eine Operation ausgeschöpft sind, kann Betroffenen ein sogenanntes Kunstherz eingesetzt werden. Dieses künstliche Unterstützungssystem verbessert oder ersetzt sogar die natürliche Pumpleistung des Herzens. Das Kunstherz wird dabei an das im Körper belassene natürliche Herz angedockt.
Patienten mit einem Kunstherz bedürfen einer regelmäßigen ärztlichen Betreuung bis schließlich gegebenenfalls ein geeignetes Spenderherz zur Verfügung steht.
In unserer Klinik bieten wir Patienten mit einem Kunstherz regelmäßige Kontrolluntersuchungen, unter anderem mit Ultraschall und EKG.
Den Takt unseres Herzens gibt der Sinusknoten, der im oberen Bereich des rechten Herzhofes sitzt, vor. Er bestimmt, wie schnell unser Herz schlägt. Bei einem gesunden Menschen sind es zwischen 60 und 80 Schläge pro Minute, doch die können außer Kontrolle geraten. Wenn sich Stress, Aufregung oder Angst im Körper breit machen, hat das Auswirkungen auf den Herzschlag. In harmlosen Fällen wird die Störung, auch Herzstolpern genannt, gar nicht wahrgenommen oder legt sich binnen weniger Minuten von selbst. In schwereren Fällen äußern sich kardiale Arrhythmien, wie die Störungen auch genannt werden, in Herzrasen oder Herzenge. Auch Schmerzen im Brustkorb und Ohnmachtsanfälle können die Folge sein. Vorhofflimmern ist eine der häufigsten Herzrhythmusstörungen. Das Herz schlägt dabei unregelmäßig.
In vielen Fällen kann der Mensch Einfluss auf die elektrische Aktivität des Herzschlages nehmen. So können beispielsweise ein hoher Kaffee- oder Alkoholkonsum Herzrhythmusstörungen erzeugen. In vielen Fällen sind aber auch organische Ursachen für die Arrhythmien verantwortlich. Koronare Herzerkrankungen, ein Infarkt oder eine Herzmuskelentzündung können Auslöser sein. Welche Form der Herzrhythmusstörung vorliegt, muss genau untersucht werden. Je nach Lokalisierung und Ausprägung unterscheiden sie sich in der Behandlung.
Mittels des EKGs werden die elektrischen Ströme des Herzens gemessen und so diagnostiziert, um welche Form der Arrhythmie es sich handelt. Ein Ultraschall des Herzens (Echokardiographie) gibt beispielsweise Hinweise auf einen Herzklappenfehler oder Pumpfunktionsstörungen des Herzens. Blutuntersuchungen, beispielsweise auf Schilddrüsenhormone, liefern ebenfalls wichtige Informationen.
Die Therapie richtet sich nach der Art und der Ursache der Herzrhythmusstörung sowie der Schwere der Beschwerden.
Behandlungsmöglichkeiten variieren zwischen medikamentösen Therapien mit sogenannten Antiarrhythmika, dem Einsatz von Herzschrittmachern bei extrem verlangsamtem Herzschlag (Bradykardie) und einer Herzkatheterablation. Mit kleinen Stromstößen stimuliert ein Herzschrittmacher den Herzmuskel und sorgt für eine regelmäßige Kontraktion. Wir setzen in der Regel Ein- und Zweikammer-Schrittmachersysteme ein. Bei immer wieder auftretenden gefährlichen Arrhythmien wie etwa Kammerflimmern kann zusätzlich ein Defibrillator implantiert werden. Er erkennt bedrohliche Störungen und beendet diese durch elektrische Impulse.
Katheter-Ablation und EPU
Über eine Herzkatheterablation werden die elektrische Störherde im Herzen verödet, so dass die gestörte Erregungsleitung unterbunden ist. Die Behandlung erfolgt über einen Herzkathetereingriff und hat sich bei bestimmten Formen von Rhythmusstörungen bewährt.
Ist die Art bzw. der Ursprungsort der Rhythmusstörung unklar, können mit einer speziellen Herzkatheteruntersuchung, der Elektrophysiologischen Untersuchung, kurz EPU, Herzrhythmusstörungen sehr genau beurteilt werden. Hierbei werden Katheter, an deren Spitze sich spezielle Elektroden befinden, durch eine Vene ins Herz durch Röntgenkontrolle bis zu der Stelle geführt, die die Störungen auslösen. Ist der Mechanismus der schnellen Herzrhythmusstörung gefunden, kann in vielen Fällen auch in der gleichen Sitzung die Behandlung durch eine Katheterablation vorgenommen werden. Dabei werden die für die Herzrhythmusstörung ursächlichen Zellen mit Hochfrequenzstrom oder mit Kälteenergie verödet. Hierdurch kann in vielen Fällen die Herzrhythmusstörung ganz beseitigt werden. Die Katheterablation und die EPU führen wir in Kooperation mit der Klinik für Kardiologie und Internistische Gefäßmedizin am Standort Klinik am Eichert durch.
Elektrische Kardioversion
Bei der Behandlung von Vorhofflimmern wenden wir häufig die elektrische Kardioversion an, um das Herz wieder in den normalen, regelmäßigen Herzschlag, den sogenannten Sinusrhythmus, zurückzuführen. Dabei wird unter EKG-Kontrolle im Einklang mit dem Herzrhythmus ein Stromimpuls an das Herz abgegeben. Der Impuls erfolgt meist von außen über zwei auf der Brustwand aufgeklebte Elektroden. Durch den Stromstoß sollen die Störungen bei der Erregungsleitung und damit das zu schnelle Schlagen des Herzens unterbrochen werden. Der Herzmuskel kann sich nun wieder geordnet zusammenziehen und der normale Rhythmus ist wiederhergestellt. Die Kardioversion kann meist ambulant und in Kurznarkose durchgeführt werden
Ab Blutdruckwerten über 140/90 mmHg gilt der Blutdruck als erhöht. Bluthochdruck, auch Hypertonie genannt, ist vor allem bei älteren Menschen sehr häufig. Er entsteht, wenn Druck, der bei jedem Herzschlag automatisch entsteht, durch das Blut auf die Gefäße umgeleitet wird. Bei einer Hypertonie setzt sich sie entstehende Druckwelle über weit entfernte Körperregionen fort.
Bluthochdruck ist eine stille Gefahr. Anfangs bereitet ein erhöhter Blutdruck kaum Beschwerden, so dass er häufig lange Zeit unbemerkt und damit unbehandelt bleibt. Da die Gefäße dann dauerhaft einem zu hohen Druck ausgesetzt sind, kann unbehandelter Bluthochdruck langfristig zu Organschäden, insbesondere des Herzens, führen. Vor allem Herzinfarkt und Schlaganfall zählen zu den möglichen Folgen.
Eine langfristige Beobachtung der Werte ist notwendig, um Aufschluss über eine Erkrankung zu erhalten.
Durch medikamentöse Behandlung mit beispielsweise Beta-Blockern oder ACE-Hemmern kann die Hypertonie in den Griff bekommen werden. Aber auch eine Umstellung bisheriger Lebensgewohnheiten kann unterstützend wirken. Wenig Alkohol und Salz, dafür eine ausgewogene mediterrane Ernährung sowie regelmäßige Bewegung können helfen.
Nach Implantation von Herzschrittmachern, Defibrillatoren und CRT-Systemen sind regelmäßige Funktionskontrollen der Geräte sowie der Sonden erforderlich.
Hierzu wird mit den entsprechenden Kontrollgeräten eine meist drahtlose Verbindung zu den implantierten Geräten aufgebaut und eine computergestützte Funktionskontrolle durchgeführt.
In unserer Klinik können Geräte unter anderem der großen Hersteller Abbott (ehemals St. Jude Medical), Medtronic und Biotronic kontrolliert werden.
Diese Leistung steht Ihnen als Privatversicherter und Selbstzahler zur Verfügung.
Die Stenokardie ist streng genommen keine eigenständige Krankheit, sondern vielmehr Symptom einer fortgeschrittenen Arterienverkalkung. Häufig ist sie der Vorbote für einen Herzinfarkt. Angina pectoris tritt anfallartig auf, es kommt zu plötzlichem Schmerz in der Herzgegend. Medizinisch wird dabei in eine stabile und eine instabile Angina pectoris unterschieden. Die stabile Angina pectoris ist die häufiger auftretende Form. Sie kennzeichnet sich durch Ausstrahlen des Schmerzes in verschiedene Körperregionen, eine kurze Schmerzdauer, schnelles Abklingen, sobald der Betroffene Medikamente einnimmt oder sich zur Ruhe legt. Die instabile Ausprägung der Stenokardie lässt sich nicht durch Ruhe und Medikamente zum Abklingen bringen. Sie hat eine hohe Schmerzdauer und wird von Schub zu Schub stärker.
Schmerzen und Enge im Brustraum, Brennen und Druck hinter dem Brustbein, sowie Taubheit in Schultern und Ellenbogen sind typische Symptome. Da die Angina pectoris als Vorstufe zum Herzinfarkt gilt, ist eine medizinische Untersuchung schon bei den ersten aufkommenden Schmerzen nötig.
Für die Schmerzen ursächlich ist eine unzureichende Sauerstoffversorgung des Herzens durch eine Arterienverkalkung. Als gefährdet gelten Menschen mit Übergewicht, unausgewogene Ernährung und Rauchen kann ebenso eine Angina pectoris auslösen. Auch Bluthochdruck und zunehmendes Alter sind Risikofaktoren.
Mittels eines Herzultraschalls (Echokardiografie) und eines Langzeit-EKGs kann das Ausmaß der Verstopfung bestimmt werden. Dann gilt es, frühzeitig Lebensgewohnheiten zu ändern. Ein konsequenter Nikotinverzicht, viel Bewegung und eine Ernährungsumstellung kann schon viel bewirken. Aber auch medikamentöse Therapien zu Herzinfarktprävention sind üblich.
Gefäßerkrankungen betreffen häufig nicht nur eine Körperregion wie die Bein- oder Halsschlagadern, meist sind mehrere Gefäße betroffen. Die Angiologie befasst sich speziell mit Gefäßproblemen außerhalb des Herzens. Typische angiologische Krankheitsbilder sind Erkrankungen der Arterien, wie das Volksleiden Arterielle Verschlusskrankheit (AVK) der Bein- und Beckenarterien, und Erkrankungen der Venen wie zum Beispiel Krampfaderleiden und Erkrankungen der Lymphgefäße.
Neben einer Arteriosklerose, einer Verengung der Arterien durch Ablagerungen, kann auch Diabetes ursächlich für die Entstehung von Gefäßerkrankungen sein, da der gestörte Stoffwechsel Folgen auf das Herz- und Gefäßsystem mit sich bringt. Durchblutungsstörungen sind die Folge von Verengungen oder Verschlüssen der Arterien.
In unserer Angiologischen Sprechstunde betreuen wir Patienten mit angeborenen und erworbenen Erkrankungen der Arterien, Venen und Lymphgefäße. Für Diabetiker ist die regelmäßige Untersuchung der Blutgefäße eine wichtige Voraussetzung, um durch eine gezielte Behandlung eine Verbesserung der Durchblutung erreichen zu können. Hierdurch können Folgen wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Gewebsstörungen an den Beinen vermieden werden.
Im Rahmen der interventionellen und operativen Behandlung von Gefäßerkrankungen arbeiten wir zudem eng mit dem Gefäßzentrum der ALB FILS KLINIKEN am Standort Göppingen zusammen.
Patienten in einer kritischen Phase einer Herz-Kreislauf-Erkrankung, beispielsweise bei lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen, werden von unseren Ärzten auf der Intensivstation überwacht und versorgt. Sobald sich der Gesundheitszustand stabilisiert hat, wird die Behandlung bis zur Entlassung auf der Normalstation fortgeführt.
Für Patienten, die notfallmäßig mit Verdacht auf eine Erkrankung des Herzens und der Gefäße in unsere Klinik kommen, besteht die Möglichkeit der Monitorüberwachung in der Zentralen Notaufnahme der Helfenstein Klinik.
Alexander Frank
Funktionsoberarzt
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