Zunehmende Bedeutung gewinnen die bösartigen Erkrankungen im Bereich des Magen-Darm-Trakts. In den unterschiedlichen Abschnitten des Verdauungstraktes können Tumore auftreten. Die Ursachen für Krebs sind vielfältig. Das gilt auch für die Krankheitsbilder.
Unsere Klinik bietet Diagnostik und Therapie nahezu des gesamten Spektrums bösartiger Erkrankungen im Bereich der internistischen Onkologie, einschließlich systemischer Chemotherapien bei sämtlichen Tumoren des Verdauungstrakts, der Leber, der Gallenblase und der Gallenwege, der Lunge und der Harn- und Geschlechtsorgane an. Dabei setzen wir moderne, zielgerichtete Therapien mit Tyrosinkinase-Inhibitoren, Hemmstoffe aus der Gruppe der Chemotherapeutika, oder Antikörpern ein. Hierfür stehen in unserer Onkologischen Ambulanz, eingebettet in die Medizinische Klinik, zehn Behandlungsstühle zur Verfügung.
Schmerztherapie, Ernährungsmedizin und eine psychoonkologische Betreuung unterstützen die Behandlung.
In den zertifizierten Darmkrebs-, Magenkrebs und Pankreaskarzinomzentren, alle eingegliedert in das Viszeralonkologische Zentrum, sowie im Leberzentrum setzen wir auf eine interdisziplinäre Behandlung. In wöchentlich stattfindenden Tumorkonferenzen mit Viszeralchirurgen, Radiologen, Strahlentherapeuten und Pathologen beraten wir über die bestmögliche Therapie für unsere Patienten. So können wir eine optimale und individualisierte Behandlung ermöglichen.
Neben der engen Zusammenarbeit im Onkologischen Schwerpunkt Göppingen, getragen von den ALB FILS KLINIKEN, bestehen auch enge Kooperationen mit übergeordneten Tumorzentren, wie beispielsweise dem Comprehensive Cancer Center Ulm (CCCU) des Universitätsklinikums Ulm.
Durch unseren Darm werden täglich alle Nahrungsmittel, die wir zu uns nehmen, transportiert. Daher ist der Darm auch besonders empfindlich für Erkrankungen. Jährlich sind es rund 66.000 Menschen, die neu an Darmkrebs erkranken. Dabei sind vor allem der Dick- und der Mastdarm betroffen.
Ist der Dickdarm betroffen, spricht man von einem Kolonkarzinom. Befindet sich der Tumor im letzten Teil des Darms, im Enddarm, wird dieser auch Rektumkarzinom genannt. Ein Kolorektales Karzinom bezeichnet Tumore im Dick- und Enddarm.
Darmkrebs ist, wenn er frühzeitig erkannt wird, gut behandelbar und heilbar. In 90 Prozent aller Erkrankungsfälle sind Darmpolypen ursächlich für die Entstehung von Darmkrebs. Durch rechtzeitige Vorsorgeuntersuchungen lassen sie sich entfernen.
Bisher ist noch nicht vollständig geklärt, wie Darmkrebs entsteht und welche Ursachen er hat. Es gibt allerdings Faktoren, die den Krebs bedingen können. Übergewicht und Rauchen zählen dazu, aber auch eine entzündete Darmschleimhaut und familiäre Vorbelastungen können zu einer Entstehung von Darmkrebs beitragen.
Die Symptome sind uncharakteristisch. Dazu zählen Blut im Stuhl, Blähungen, laute Darmgeräusche, Müdigkeit oder tastbare Veränderungen im Bauchraum.
Die Darmspiegelung, auch Koloskopie genannt, ist die wichtigste Untersuchung zur Früherkennung von Darmkrebs. Sie wird sowohl bei der Darmkrebsvorsorge als auch bei der Diagnose von Darmerkrankungen eingesetzt. In unserer Klinik kommen modernste Endoskope zum Einsatz, mit deren Hilfe wir uns ein Bild des gesamten Darms vom Darmausgang bis zum Übergang zwischen Dick- und Dünndarm machen können. Noch während der Untersuchung können aus verdächtigen Bereichen direkt Gewebeproben entnommen oder Polypen, das heißt gutartige Krebsvorläufer, entfernt werden. Die anschließende Therapie und Nachsorge richtet sich nach dem Ergebnis der feingeweblichen Untersuchung. Kleine bösartige Tumoren, die auf die inneren Wandschichten der Darmwand begrenzt sind, können mittels modernster Verfahren ggf. auch lokal endoskopisch therapiert werden. Hier verfügt unsere Abteilung über besondere Expertise und Techniken.
Die Darmspiegelung verläuft in der Regel schmerzarm, dauert etwa 20 Minuten und findet auf Wunsch des Patienten unter Dämmerschlaf oder Kurznarkose statt, so dass kaum etwas von der Darmspiegelung bewusst wahrgenommen wird.
Wie eine Therapie abläuft und ob diese erfolgversprechend ist, hängt im Wesentlichen davon ab, wie weit der Tumor fortgeschritten ist.
Im späten Stadium der Krebserkrankung können endoskopische Therapien meist nicht mehr angewandt werden. Dann können eine Chemotherapie und/oder eine Operation und eine Bestrahlung erfolgversprechend sein.
Im Unterschied zur Operation und Bestrahlung, die nur lokal wirken, ermöglicht die systemische Chemotherapie auch fortgeschrittene Krebsstadien, in denen sich bereits Tochtergeschwülste, sogenannte Metastasen, gebildet haben, zu behandeln. Systemisch bedeutet, dass ein Medikament, beispielsweise ein Chemotherapeutikum, in den Blutkreislauf gebracht wird, der Wirkstoff sich in den verschiedenen Organen verteilt und dadurch im ganzen Körper verstreute Tumorzellen erreicht und zerstört. Das Wachstum der verstreuten Tumorzellen und Metastasen kann dadurch gebremst und Beschwerden gelindert werden.
Doch auch in einem frühen Stadium der Darmkrebserkrankung kann die Chemotherapie unterstützend zu anderen Verfahren eingesetzt werden. So setzen wir eine Chemotherapie oft vor einer Operation ein (neoadjuvant), um den Tumor zu verkleinern. Hat der Tumor über die Darmwand hinaus in andere Organe gestreut (Metastasenbildung) oder sind Lymphknoten vom Tumor befallen, kann eine Chemotherapie ergänzend nach einem chirurgischen Eingriff notwendig werden (adjuvant).
Ist eine Operation notwendig, dann finden Sie in der Allgemein- und Viszeralchirurgie der ALB FILS KLINIKEN kompetente Ansprechpartner für Ihre weitere Behandlung. Zur Entfernung des Tumors stehen verschiedene Operationsverfahren zur Verfügung. Häufig kann durch eine Operation der Krebs entfernt werden. Gegebenenfalls kann auch eine Strahlentherapie erforderlich sein. Eine Bestrahlung erfolgt durch unsere Kollegen der Radioonkologie an der Klinik am Eichert.
In den wöchentlich stattfindenden Tumorkonferenzen besprechen wir mit unseren Kollegen der Radiologie, der Allgemein- und Viszeralchirurgie, der Strahlentherapie und der Pathologie das therapeutische Vorgehen und legen für jeden Patienten individuell ein Therapiekonzept fest.
Aufgrund unserer Erfahrung in der Behandlung des Dick- und Enddarmkrebses sind wir als Darmkrebszentrum, zertifiziert durch die Deutsche Krebsgesellschaft, anerkannt und können unsere Patienten umfassend behandeln und beraten.
Das Pankreaskarzinom ist im Vergleich zu anderen Krebserkrankungen recht selten, dafür umso aggressiver. Es bildet sich zumeist im Kopfabschnitt der Bauchspeicheldrüse, kann aber genau so auch in anderen Regionen des Organs vorkommen. Im Durchschnitt kommt es in Deutschland zu 16.000 Neuerkrankungen im Jahr.
Die Ursache für Bauchspeicheldrüsenkrebs ist noch nicht hinlänglich erforscht. Es sind allerdings Faktoren bekannt, die eine Entstehung begünstigen. Rauchen, ein hoher Alkoholkonsum sowie langanhaltende Magenprobleme und erblich bedingte Bauchspeicheldrüsenentzündungen können die Krankheit beeinflussen.
In seinem Verlauf kann das Pankreaskarzinom sehr tückisch sein: Symptome treten meist erst auf, wenn der Tumor so groß ist, dass er die Produktion der Verdauungsenzyme und/oder umgebende Strukturen beeinflusst. Im fortgeschrittenen Krankheitsstadium treten unspezifische Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und Appetitlosigkeit auf.
Da die Beschwerden oft unspezifisch sind, sind Tumore der Bauchspeicheldrüse schwer zu diagnostizieren. Besteht aufgrund der Krankheitsanzeichen der Verdacht auf Bauchspeicheldrüsenkrebs setzen wir zur sicheren Diagnose verschiedene Untersuchungsmethoden stufenweise ein.
Einen spezifischen Labortest zur Feststellen oder zum Ausschließen von Bauchspeicheldrüsenkrebs gibt es nicht. Eine Ultraschalluntersuchung (Sonographie) des Bauchraums ist meist der erste Schritt. Mithilfe von Ultraschallkontrastmitteln (unabhängig von Nieren- und Schilddrüsenerkrankungen einsetzbar) ist sehr häufig eine Unterscheidung diverser Tumorarten und vor allem von Vorläuferstadien möglich. Zur noch genaueren Beurteilung, ggf. mit sehr schonender Gewebsprobe ohne Risiko der Gewebsverschleppung, wird ein endoskopischer Ultraschall, auch Endosonographie genannt, durchgeführt. Bei dieser Untersuchungsmethode wird der Ultraschall nicht von außen durch die Haut, sondern von innen über eine Ultraschallsonde, die in den Magen eingeführt wird, durchgeführt. In der Hand unserer Experten ist die endoskopische Ultraschalluntersuchung ggf. mit Kontrastmittel das Verfahren mit der höchsten Ortsauflösung. Mit ihr lassen sich feinere Gewebeschichten unterscheiden, kleinere Tumore und die Beziehungen zum Gangsystem der Bauchspeicheldrüse entdecken. Es besteht zudem die Möglichkeit, eine Gewebeprobe zur weiteren feingeweblichen Untersuchung zu entnehmen. Mit weiteren bildgebenden Verfahren wie der Computertomographie (CT) und die Magnetresonanztomographie (MRT) sind ebenfalls das Gangsystem, die Blutgefäße der Bauchspeicheldrüse und umgebende Strukturen wie Lymphknoten und andere Organe darstellbar.
Erforderlichenfalls wird auch eine Spiegelung des Gallen- und des Bauchspeicheldrüsengangs durchgeführt, eine sogenannte endoskopisch retrograde Cholangio-Pankreatikographie, kurz ERCP. Mit der ERCP können Bauchspeicheldrüse und angrenzende Gewebe wie beispielsweise die Gallengänge mit Hilfe von Kontrastmittel unter Röntgenstrahlen dargestellt werden. Bei Kompression des Galleabflusses durch Tumoren der Bauchspeicheldrüse kann mittels der ERCP der Gallefluss bspw. durch Einlage eine Stents (Kunststoff oder ummanteltes Metallgitterröhrchen) wiederhergestellt werden.
Falls Verdacht auf ein Übergreifen des Tumors auf den Magen oder den Zwölffingerdarm besteht, führen wir eine Magenspiegelung durch.
Die wichtigste Behandlungsform ist die Operation. Ziel ist es, das Tumorgewebe und umgebende Lymphknoten vollständig zu entfernen. Das geht aber nur, wenn der Tumor auf die Bauchspeicheldrüse beschränkt ist. Eine Chemotherapie wird zumeist im Anschluss an eine Operation verabreicht, um restliche Tumorzellen, die nicht durch die Operation entfernt werden konnten, abzutöten. In manchen Fällen ist eine Chemotherapie auch vor der Operation sinnvoll, um die Geschwulst zu verkleinern und so eine bessere Ausgangsposition für die Operation zu erreichen. Zu den möglichen Therapieformen zählt auch die Strahlentherapie. Häufig erhalten Patienten eine Kombination aus diesen Behandlungen. Dies hängt von der Art, dem Stadium der Erkrankung sowie von der Ausbreitung des Tumors ab. Die chirurgische Therapie ist jedoch die einzige Behandlungsmöglichkeit, die den Bauchspeicheldrüsenkrebs heilen kann.
Kommt es infolge der Tumorerkrankung zu Einengungen im Gallengang, können wir diese im Rahmen eines endoskopischen Eingriffs durch das Einsetzen eines Stents erweitern und damit die Beschwerden lindern.
Es ist wichtig, dass Betroffene von Experten für Bauchspeicheldrüsenkrebs in spezialisierten Zentren behandelt werden. Das zertifizierte Pankreaskarzinomzentrum der ALB FILS KLINIKEN ist mit Empfehlung der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. anerkannt. Hier arbeiten Spezialisten aller beteiligten Fachdisziplinen zusammen. In wöchentlich stattfindenden Tumorkonferenzen legen wir gemeinsam das für jeden Patienten individuell geeignete Therapiekonzept fest.
Im Magen wird die Nahrung, die wir zu uns nehmen, zu einem geschmeidigen Brei verarbeitet und dann an den Dünndarm weiter gegeben. Entwickelt sich ein Magentumor, dann zum größten Teil im Drüsengewebe. Grundsätzlich können alle Teile des Magens von einem Tumor befallen werden.
Laut einer von der WHO (Weltgesundheitsorganisation) durchgeführten Studie kann eine sehr salzhaltige Ernährung die Entstehung von Magenkrebs begünstigen. Auch der häufige Verzehr von gepökeltem oder geräuchertem Fleisch kann als Risikofaktor gewertet werden. Aber auch Rauchen und eine Mageninfektion durch das Helicobacter-Bakterium können Magenkrebs bedingen.
Erst wenn der Tumor langsam wächst und sich ausbreitet, lassen sich Symptome erkennen. Brechreiz, Appetitlosigkeit, Schluckbeschwerden oder die Bildung von Bauchwasser können Anzeichen einer Erkrankung sein. Mittels einer Magenspiegelung oder einer Ultraschalluntersuchung können die Ärzte erkennen, ob es sich um einen Tumor handelt.
Bei Verdacht auf ein Magenkarzinom führen wir eine Magenspiegelung (Gastroskopie) durch, um herauszufinden, ob wirklich ein bösartiger Tumor vorliegt oder ob eine andere Erkrankung für die Beschwerden verantwortlich ist. Dabei wird ein flexibles Endoskop mit einer kleinen Kamera an der Spitze durch den Mund und die Speiseröhre in den Magen und Zwölffingerdarm geschoben. Während der Magenspiegelung können wir bereits mit einer Zange Gewebeproben aus der Schleimhaut entnehmen und anschließend in einer feingeweblichen Untersuchung auf veränderte Zellen hin untersuchen. So lassen sich Entzündungen und gut- oder bösartige Tumoren feststellen und unterscheiden. Die Untersuchung an sich verursacht keine Schmerzen.
Bestätigt sich der Verdacht auf einen Tumor, folgen weitere Untersuchungen, mit denen wir bestimmen, wie weit die Krankheit fortgeschritten ist und wo der Tumor sitzt. Neben der normalen Ultraschalluntersuchung liefert uns eine endoskopische Ultraschalluntersuchung sehr präzise Aussagen über Lage, Größe und Ausdehnung eines Magenkarzinoms. Bei dieser sogenannten Endosonographie wird der Ultraschall nicht von außen durch die Haut, sondern von innen über eine Ultraschallsonde, die in den Magen eingeführt wird, durchgeführt. Häufig führen wir die Magenspiegelung mit Gewebeentnahme und die endoskopische Ultraschalluntersuchung zusammen in einer einzigen Untersuchung durch. Mit Hilfe von Ultraschall und Computertomographie (CT) lässt sich der Tumor von außen ggf. lokalisieren, vor allem aber ein möglicher Befall von Lymphknoten und eine Streuung in andere Organe feststellen.
Die Therapieform entscheidet sich danach, wie groß der Tumor bereits ist, wo er lokalisiert ist und ob er bereits gestreut hat. Bei kleinen, auf die inneren Wandschichten des Magens begrenzte bösartige Tumoren oder deren Vorläuferstadien lassen sich diese ggf. durch die flexible Endoskopie lokal entfernen. Die Therapie der Wahl bei allen anderen Tumoren Magenkrebs ist die Operation. Sie bietet sich meist dann an, wenn noch keine Tochtergeschwulste in anderen Körperregionen gebildet hat. Strahlen- und Chemotherapie kommen ebenfalls häufig zum Einsatz.
Je nach Grad der Ausdehnung kann der operative Eingriff mit Chemo- oder Strahlentherapie unterstützt werden.
Kommt es infolge der Tumorerkrankung zu Einengungen im Bereich des Magens, können wir diese im Rahmen eines endoskopischen Eingriffs durch das Einsetzen eines Stents erweitern und damit die Beschwerden lindern.
In unserem Magenkrebszentrum, zertifiziert durch die Deutsche Krebsgesellschaft e.V., kooperieren alle spezialisierten Fachdisziplinen, die an Diagnosestellung, Behandlung und Nachsorge von Magenkrebs beteiligt sind. In wöchentlich stattfindenden Tumorkonferenzen legen wir gemeinsam die für jeden Patienten individuell geeignete Therapie fest.
Alles was wir an Nahrung zu uns nehmen, geht direkt durch die mit Schleimhäuten ausgekleidete Speiseröhre in unseren Magen. Die Schleimhäute sind sehr empfindlich und können durch eine übermäßige Reizung Tumore entwickeln.
Am häufigsten treten sogenannte Adenokarzinome auf, die sich im unteren Teil der Speiseröhre bilden. Menschen, die häufig unter Sodbrennen leiden, haben ein höheres Risiko, an einem solchen Karzinom zu erkranken. Aber auch Rauchen und regelmäßiger Alkoholkonsum können die Schleimhaut der Speiseröhre so schädigen, dass ein Tumor entstehen kann. Risikopatienten können durch endoskopische Diagnostik von Vorläuferstadien identifiziert werden (sog. Barrett-Ösophagus).
Zunächst sind keine Symptome erkennbar. Erst mit der Zeit treten erschwertes, schmerzhaftes Schlucken, langanhaltendes Sodbrennen und Brech- und Würgereize als Symptome auf.
Bei Speiseröhrenkrebs ergeben sich die ersten Anhaltspunkte für die Diagnose aus den Beschwerden und den Lebensgewohnheiten. Bei Verdacht auf Speiseröhrenkrebs führen wir eine Spiegelung der Speiseröhre, auch Ösophagoskopie genannt, durch. Bei diesem Verfahren ist mit Hilfe eines Endoskops, einem beweglichen Schlauch mit einer Kamera an der Spitze, der über Mund und Rachen in die Speiseröhre eingeführt wird, das Innere der Speiseröhre auf Veränderungen zu beurteilen. Bei Bedarf kann in derselben Untersuchungen mittels einer Zange eine Gewebeprobe (Biopsie) entnommen werden. Bei einer anschließenden feingeweblichen Untersuchung lässt sich feststellen, ob es sich um eine bösartige Neubildung handelt und - falls dem so ist - welche Form des Speiseröhrenkrebs vorliegt.
Bestätigt sich der Verdacht auf einen Tumor, folgen weitere Untersuchungen, mit denen wir bestimmen, wie weit die Krankheit fortgeschritten ist. Hierzu zählt unter anderem eine endoskopische Ultraschalluntersuchung sehr präzise Aussagen über Lage, Größe und Ausdehnung eines Speiseröhrenkarzinoms. Bei dieser sogenannten Endosonographie wird der Ultraschall nicht von außen durch die Haut, sondern von innen über eine Ultraschallsonde, die in die Speiseröhre eingeführt wird, durchgeführt. Mit Hilfe der Computertomographie (CT) lässt sich der Tumor genauer lokalisieren sowie ein möglicher Befall von Lymphknoten und eine Streuung in andere Organe feststellen.
Für die Wahl der Therapieform sind die Lage und das Stadium des Karzinoms enorm wichtig. Bei kleinen, auf die inneren Wandschichten der Speisröhre begrenzte bösartige Tumoren oder deren Vorläuferstadien lassen sich diese ggf. durch die flexible Endoskopie lokal entfernen. Bei größeren Tumoren sind neben einer Operation, durch die der Tumor ganz entfernt werden kann, sind auch Bestrahlungen und Chemotherapie gängige Therapieverfahren.
Kommt es infolge der Tumorerkrankung zu Einengungen im Bereich der Speiseröhre, können wir diese im Rahmen eines endoskopischen Eingriffs durch das Einsetzen eines Stents erweitern und damit die Beschwerden lindern.
Die Behandlung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Kollegen der Allgemein- und Viszeralchirurgie und der Strahlentherapie der ALB FILS KLINIKEN.
Die Leber ist der „Entgifter“ unseres Körpers. Alle Giftstoffe, die wir durch Nahrung aufnehmen, werden von ihr gefiltert. Nimmt der Mensch zu viele Giftstoffe auf, beispielsweise Medikamente oder Alkohol, werden auf Dauer auch die Leberzellen geschädigt.
Leberkrebs ist in Deutschland eine vergleichsweise seltene Krebserkrankung. Besonders häufig von Leberkrebs betroffen sind Menschen, die unter einer Fettleber, Diabetes Typ 2 oder an einer Hepatitiserkrankung leiden. Häufig ist auch die Leber durch chronischen Alkoholmissbrauch stark geschädigt.
Zu Beginn der Erkrankung verursacht der Krebs nur wenige Beschwerden. Er wird daher häufig bei Routineuntersuchungen zufällig entdeckt und auch erst dann, wenn er schon weiter fortgeschritten ist.
Typische Kennzeichen für Leberkrebs sind Druckschmerzen im Oberbrauch, tastbare Schwellungen unter der rechten Rippe, Appetitlosigkeit, Gelbsucht und Juckreiz.
Meist zeigt bereits die körperliche Untersuchung, ob die Leber gesund ist oder krank. Größe und Beschaffenheit der Leber sowie Verfärbungen von Haut und Augen deuten dabei auf eine mögliche Lebererkrankung hin. Die Diagnose Leberkrebs wird dann mit bildgebenden Verfahren wie beispielsweise der Ultraschalluntersuchung und einer Biopsie gefestigt.
Erhärtet sich bei der Ultraschalluntersuchung (Sonographie) der Verdacht auf Leberkrebs, wird eine Kontrastmittelsonografie durchgeführt, die Lebertumoren hinsichtlich Gut- oder Bösartigkeit sehr gut charakterisieren kann. Zur weiteren Stadiendiagnostik kommt eine Computertomographie (CT) oder noch besser eine Kernspintomographie (MRT) zum Einsatz, ein möglicher Befall von Lymphknoten und eine Streuung in andere Organe feststellen, sowie die Gefäßversorgung der Leber genauer untersuchen. Diese Informationen sind wichtig für die Wahl der anschließenden Therapie.
Je nach Art des Tumors und davon abhängig, ob sich Metastasen gebildet haben, wird die Therapie ausgerichtet. Eine medikamentöse Therapie durch zielgerichtete Medikamente ist denkbar. Sie greifen in die Signalwege des Tumorstoffwechsels ein und verlangsamen bzw. verhindern eine weitere Zellteilung.
Ein bei uns mit hoher Expertise durchgeführtes lokales Verfahren zur konservativen Behandlung bösartiger Tumore der Leber stellt die Radiofrequenz-Ablation (RFA) dar. Bei diesem modernen Verfahren wird unter Ultraschall- oder CT-Kontrolle eine Sonde in das Tumorgewebe eingeführt. Durch die Sonde eingebrachte Radiofrequenzwellen erhitzen das Gewebe, wodurch der Tumor in seinem Wachstum gehemmt und gleichzeitig zum Absterben gebracht wird. Vor allem bei wenigen, kleinen Tumorherden von bis zu 3-5 cm Durchmesser bestehen sehr gute Erfolgsaussichten. Häufig kann mit diesem Verfahren auch ein Tumor von einem inoperablen in ein operables Stadium überführt werden. Selten wird noch eine perkutane Alkoholinstillation, kurz PAI, angewandt. Hierbei wird unter Ultraschall-Kontrolle mit Hilfe einer feinen Nadel hochkonzentrierter Alkohol in das Tumorgewebe gespritzt. Dadurch stirbt das Tumorgewebe ab. Das umgebende gesunde Lebergewebe wird dabei kaum geschädigt. Die Behandlung erfolgt meist in mehreren Sitzungen
Operativ bieten sich verschiedene Möglichkeiten. Sowohl Teilleberentfernungen als auch Lebertransplantationen können Optionen sein. Die enge Kooperation mit dem Transplantationszentrum des Universitätsklinikums Tübingen ermöglicht sowohl die wohnortnahe Vorbereitung als auch die Nachsorge im Rahmen einer Lebertransplantation.
Im Leberzentrum ist die Expertise der an Leberkrebs beteiligten Fachdisziplinen gebündelt: internistische Leberspezialisten, Onkologen, Viszeralchirurgen und Radiologen. In wöchentlich stattfindenden Tumorkonferenzen wird jeder Patient mit seinem Krankheitsbild vorgestellt und besprochen sowie gemeinsam die für ihn optimale Therapie festgelegt.
Chefarzt Prof. Dr. Andreas Schuler ist aufgrund seiner fachlichen und wissenschaftlichen Expertise seit 2011 Mitglied in der deutschen Leitliniengruppe zur Vorbeugung, Früherkennung, Diagnostik und Therapie des Leberkrebses. Darüber forscht und publiziert er regelmäßig zu dieser Thematik und ist stellvertretender Leiter des Leberzentrums der ALB FILS KLIIKEN.
Lymphom ist zunächst ein Sammelbegriff für die die Vergrößerung, also das Anschwellen, der Lymphknoten oder einer Tumorbildung. Unterschieden werden gutartige, auch benigne, Lymphome und maligne, also bösartige. Dabei vermehren sich bösartige Tumorzellen unkontrolliert. Ist der Tumor bösartig, werden die Lympohme nach ihrer unterschiedlichen Beschaffenheit in die von den Lymphknoten ausgehende Hodgkin- und Non-Hodgkin-Lymphome unterteilt.
Die Erkrankung verläuft meist schleichend und wird oft nur zufällig entdeckt, zum Beispiel bei einer Routineuntersuchung oder Untersuchung aus anderem Anlass.
Je nach Lymphomtyp, Krankheitsstadium und allgemeinem Zustand des Betroffenen planen wir die weiteren Behandlungsschritte. Diskutiert wird die Therapie in der sogenannten Tumorkonferenz. Dort kommen Experten der verschiedenen Disziplinen, die an der Behandlung der Erkrankung beteiligt sind, zusammen und planen gemeinsam die Therapie.
Bei den malignen, also bösartigen, Lymphomen sind die Unterschiede zwischen den einzelnen Lymphomformen groß. Patienten mit Hodgkin-Lymphomen oder aggressiven Non-Hodgkin- Lymphomen müssen möglichst schnell behandelt werden, da ihre Erkrankung sonst rasch fortschreitet. Das schnelle Wachstum macht die Tumorzellen aber auch besonders empfindlich gegenüber einer Therapie, so dass die Chancen einer Heilung gut sind. Behandelt wird meist mit einer Immunochemotherapie, also einer medikamentösen Behandlung mit zellwachstumshemmenden Medikamenten (Zytostatika). Manche Patienten können bestrahlt werden, teilweise werden Bestrahlung, Chemotherapie und weitere Medikamente in Kombination angewendet.
Bei den weniger aggressiven Tumoren ist in manchen Fällen wegen des langsamen Fortschreitens der Erkrankung auch eine engmaschige ärztliche Überwachung ausreichend, solange die Betroffenen keine Beschwerden haben.
Bei bestimmten Lymphomerkrankungen kann es notwendig werden, und zwar dann, wenn andere Therapien nicht zum Erfolg führen, sich einer Stammzelltransplantation zu unterziehen.
Das Multiple Myelom, auch Morbus Kahler genannt, ist eine seltene, dennoch bösartige Tumorerkrankung des Knochenmarks aus der Gruppe der Non-Hodgkin-Lymphome. Das Multiple Myelom entsteht durch die Entartung einer einzigen Plasmazelle, deren Klone sich im Knochenmark ausbreiten. Ist hingegen nur ein einzelner Tumor aus Plasmazellen vorhanden, spricht man von einem Plasmozytom, eine Sonderform des Myeloms.
Ein Myelom ist häufig nicht endgültig heilbar, mit Chemotherapien, Stammzelltransplantation und/oder dem Einsatz von Medikamenten können jedoch meist eine deutliche Lebensverlängerung und eine Verbesserung der Lebensqualität erreicht werden.