Obstruktive Schlafapnoe

Die obstruktive Schlafapnoe (OSAS) entsteht durch eine Enge der hinteren Atemwege insbesondere in Rückenlage. Diese kann in Extremfällen zu einem zeitweiligen nächtlichen Aussetzen der Atmung führen. Die Erkrankung macht sich z.B. durch Tagesmüdigkeit, Sekundenschlaf und Herz-Kreislaufprobleme bemerkbar.

Die Diagnose wird im Schlaflabor durch eine Polysomnographie erhärtet. Da sehr wenige Plätze in den Schlaflaboren zur Verfügung stehen, empfiehlt sich im Vorfeld eine ambulante Durchführung. Bei ausgeprägten Fällen sollte dann eine stationäre eingehendere Abklärung erfolgen.

Zur Therapie der OSAS wird in der Regel eine nächtliche Überdruckbeatmung (CPAP) eingesetzt. Alternativ kommen auch Unterkieferprotrusionsschienen zum Einsatz.

Bei Unverträglichkeit der CPAP-Therapie und insbesondere bei jüngeren Patienten ohne relevante Begleiterkrankungen kommt auch die Vorverlagerung von Ober- und Unterkiefer zur Erweiterung der hinteren Atemwege in Frage. Ziel ist hierbei die Vorverlagerung der Kinnspitze um mindestens 10 mm. In einem Großteil der Fälle kann nach dem Eingriff auf eine CPAP-Maske verzichtet werden.

Die Operationstechniken sind dieselben wie in der Fehlbisschirurgie. Sollte neben der OSAS auch ein Fehlbiss vorliegen, empfiehlt es sich, diesen simultan in Zusammenarbeit mit dem Kieferorthopäden zu korrigieren.

Die Planung der Eingriffe erfolgt mit Hilfe von 3D-Programmen, mit deren Hilfe auch der Atemweg gut dargestellt werden kann (Bild).

Die Operation wird in Vollnarkose durchgeführt. Der Zugang durch die Mundhöhle erspart den Patienten sichtbare äußere Narben. Der stationäre Aufenthalt dauert ca. 5 Tage. Das Osteosynthesematerial wird in der Regel nach einem Jahr im Rahmen eines kurzen stationären Aufenthaltes entfernt.