Endoprothetik des Schultergelenks

Die Schulter, ein Kugelgelenk, verbindet die Arme mit dem Rumpf und ermöglicht so die Bewegung unseres Armes in alle Richtungen. Da das Schultergelenk vorwiegend von Muskeln und Sehnen fixiert und bewegt wird, ist die Schulter besonders anfällig für Verletzungen und Verschleißerscheinungen.

Ist der Verschleiß des Schultergelenks so weit fortgeschritten oder die Verletzung so schwer, dass konservative und arthroskopische Behandlungsmethoden die Beweglichkeit nicht mehr ausreichend wiederherstellen können, ist die Implantation eines künstliches Schultergelenks notwendig.
 

Die richtige Endoprothese für Sie

Hier stehen je nach Art und Grad der Zerstörung und Schädigung der stabilisierenden Muskulatur des Schultergelenks knochensparende Modelle oder schaftverankerte Prothesen zur Verfügung, die Form und Funktion des normalen Schultergelenks nachahmen. Bei massiven Veränderungen des Schultergelenkes oder nach Rissen der Rotatorenmanschette, der Muskulatur des Schultergelenks, wird die sogenannte inverse (umgekehrte) Prothese notwendig. Bei der inversen (umgekehrten) Schulterendoprothese wird der konvexe und der konkave Gelenkpartner des Schultergelenks vertauscht. Diese implantieren wir insbesondere auch bei älteren Patienten, die sich den für dieses Alter typischen Bruch, die Oberarmkopffraktur, zugezogen haben und bei denen aufgrund des komplexen Bruches und der schlechten Knochensubstanz eine Rekonstruktion oft schlechte Ergebnisse nach sich zieht. Die guten Ergebnisse mit der inversen Schulterprothese bei diesen Patienten haben in den letzten Jahren zu einer deutlichen Zunahme der Implantation bei dieser Patientengruppe geführt.
 

Welche Operationsmethoden gibt es?

Bei der Implantation einer Schultertotalendoprothese, auch Schulter-TEP genannt, werden sowohl die Gelenkfläche des Oberarmkopfes als auch die der Schulterpfanne ersetzt.

Ist die Rotatorenmanschette nur wenig geschädigt oder weist die Schulterpfanne noch ausreichend Gelenkknorpel auf, kann auch nur ein Teilersatz des Schultergelenks erforderlich sein. Bei dieser sogenannten Hemiprothese wird lediglich die Gelenkfläche des Oberarmkopfes künstlich ersetzt.

Mögliche Risiken wie Blutergüsse, Infektionen oder Thrombosen besprechen wir im Vorfeld der Operation ausführlich mit Ihnen. Doch meist überwiegen die Vorteile eines künstlichen Gelenkersatzes. Insgesamt ist der Einsatz eines künstlichen Schultergelenks ein sehr sicherer Eingriff.

Die Implantation einer Schulterendoprothese dauert in der Regel zwischen ein und zwei Stunden und kann sowohl unter Vollnarkose als auch unter Teilnarkose, einer sogenannten Spinalkanalanästhesie, durchgeführt werden. Welche Methode sich in Ihrem Fall empfiehlt, bespricht der Anästhesiearzt im Vorfeld der Operation mit Ihnen.

Rund um die Implantation Ihres neuen Schultergelenks werden Sie in etwa eine Woche stationär in unserer Klinik sein.
 

Nach der Operation

Der Erfolg der Operation und der weitere Heilungsprozess hängen zu einem großen Teil von der Rehabilitationsfähigkeit des Patienten selbst ab. Bereits am Tag der Operation oder am Folgetag beginnt das Team des Therapiezentrums der ALB FILS KLINIKEN mit ersten Bewegungsübungen. Nach dem Klinikaufenthalt folgen weitere Rehabilitationsmaßnahmen, die ambulant oder in einer entsprechenden Rehabilitationsklinik durchgeführt werden können.