Die Rhiz- und/oder STT-Arthrose

Was ist eine „Rhiz- und STT-Arthrose“ und wie kommt es dazu?

Bei Arthrose handelt es sich um Verschleiß eines Gelenkes, es liegt Knorpelabrieb vor. Im Falle des Daumensattelgelenkes (Übergang des Daumenmittelhandknochen zur Handwurzel) spricht man von Rhizarthrose. Bei der STT-Arthrose ist das benachbarte Handwurzelgelenk - zwischen dem großen/kleinen Vieleckbein und dem Kahnbein - verschlissen.

Meistens sind Frauen betroffen (w:m 10:1). Veranlagungsbedingte Bindegewebsschwäche gepaart mit einer geringeren (Hand-)Kraft wird als Ursache einer vorzeitigen Abnutzung des Daumensattelgelenkes angesehen. So übertragen sich die Kräfte beim Grobgriff (Greifen von Gegenständen mit dem Daumen) um den Faktor 8 bis 10 am Daumensattelgelenk und führen bei ungenügender Stabilisierung des Gelenkes zu (vorzeitigem) Abrieb. Bemerkbar macht sich der Verschleiß des Daumensattelgelenkes durch zunehmende belastungsabhängige Schmerzen beim Anwenden des Grobgriffes, so können bald schmerzbedingt keine Flaschen oder Gläser mehr geöffnet werden.

 

Wie wird es behandelt?

Anfangs kann durch konservative Maßnahmen Zeit gewonnen werden: alleiniges Abwarten oder Meiden des Grobgriffes, Nutzen ergonomischer Werkzeuge/Greifhilfen (breite Griffe, Zange zum Öffnen von Gläsern), Tragen einer Daumenmanschette, entzündungshemmende Medikamente, Infiltration (Cortison-Spritzen) oder Bestrahlung können Linderung bringen. Sind diese Maßnahmen nicht (mehr) ausreichend und der Leidensdruck entsprechend groß bzw. die Einschränkungen im täglichen Leben nicht mehr tolerabel, muss an eine operative Behandlung gedacht werden.

 

Wie verläuft die Operation?

Möglich sind zwei Verfahren:

  • Minimalinvasive Gelenktoilette mit Entfernung der Gelenkinnenhaut und der Gelenkfläche
  • Vollständige Entfernung des verschlissenen großen Vieleckbeines (Trapezektomie) mit Aufhängung

Das Kernprinzip beider Verfahren ist die Entfernung der schmerzhaften Gelenkfläche.

Im Fall des minimalinvasiven Verfahrens (Knopflochchirurgie) erfolgt eine Entfernung der Gelenkinnenhaut und der Gelenkfläche über eine Gelenkspiegelung - eine so genannte Gelenktoilette. Durch alleiniges Entfernen der verschlissenen Gelenkflächen kann der schmerzhafte Bewegungskonflikt beseitigt und unter Umständen eine hinreichende Linderung der Schmerzen erreicht werden.

Ist die Linderung nicht hinreichend oder nach einer Weile wieder aufgebraucht, ist eine vollständige Entfernung des großen Vieleckbeines (Trapezektomie) der Goldstandard. Bei mitbetroffenem STT-Gelenk ist diese Methode primär angezeigt. Teilweise werden hierbei die gelenktragenden Anteile des kleinen Vieleckbeines auch entfernt.

Um ein Absinken des ersten Mittelhandknochens zum Kahnbein zu vermeiden, wird der erste Mittelhandknochen über einen Fadenzügel zur Basis des zweiten Mittelhandknochens aufgehängt.

Der minimalinvasive Eingriffe wird in Teilbetäubung des Armes (Plexusanästhesie) ambulant durchgeführt.

Die Entfernung des großen Vieleckbeines erfolgt unter stationären Bedingungen unter Betäubung des Armes mittels Plexuskatheter, der postoperativ als Schmerzkatheter eine gute Einstellung der Schmerztherapie ermöglich.

 

Die Nachbehandlung

Für die Dauer von drei Monaten sollte der Grobgriff (das Greifen mit dem Daumen) mit der betroffenen Hand gänzlich vermieden werden. So lange benötigt der Körper, um hinreichend stabiles Gewebe auszubilden, welches den Belastungen des Grobgriffes standhält.

Für die ersten sechs Wochen wird zur Linderung eine Daumenmanschette getragen. Aus dieser heraus soll der Daumen bewegt, die Fingerspitzen berührt werden.