Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen unterscheiden sich von anderen Darmerkrankungen durch wiederholt auftretende und teils anhaltend bestehenden Entzündungen, also Krankheitsschüben, in verschiedenen Bereichen des Magen-Darm-Traktes.
Bei Morbus Crohn ist der gesamte Magen-Darm-Trakt betroffen. Von Mund bis After können alle Abschnitte des Verdauungstraktes befallen sein. Dabei kann nicht nur die Darmwand entzündet sein, sondern auch tiefer liegendes Darmgewebe. Die Colitis ulcerosa hingegen ist meist auf den Dickdarm und dort auf die Schleimhaut beschränkt.
Die Ursachen sind noch nicht abschließend erforscht. Die Abgrenzung der beiden Krankheitsbilder gestaltet sich häufig sehr schwierig, da die Symptome sich sehr ähneln.
Beide Erkrankungen kennzeichnen sich durch lang anhaltenden, schleimig-wässrigen Stuhlgang, heftige Bauchschmerzen, Bauchkrämpfe und Müdigkeit. Häufig sind Patienten während eines Schubs nur bedingt in der Lage, ihren Alltag zu meistern. Neben diesen Symptomen können bei Kindern auch noch verlangsamtes Wachstum und eine verzögerte Entwicklung hinzukommen.
Klinische Untersuchung, Labor, Ultraschall und Spiegelung von Magen und Darm geben Aufschluss über die vorliegende Erkrankung und die Erkrankungsschwere und helfen bei der Wahl der richtigen Therapie. Verschiedene wirksame Therapien helfen den Patienten, trotz der chronischen Erkrankung ein möglichst normales Leben zu führen: So kommen entzündungshemmende Medikamente wie Mesalazin, Kortison, Azathioprin und Biologika zum Einsatz. Beim Morbus Crohn kann mithilfe einer speziellen Diät Linderung erzielt werden. Bringt die medikamentöse Behandlung keine Verbesserung, kann eine Operation notwendig werden.
In unserer Spezialsprechstunde betreuen wir Kinder und Jugendliche mit Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Anfangs steht meist ein kurzer stationärer Aufenthalt zur Diagnostik, dann erfolgen regelmäßige Besuche in der Ambulanz bei unserem Kinder-Gastroenterologen Dr. Fabian Kaßberger.
